Aston Martin DB9

in black/black, deutsches Auto, Scheckheft

Supersportwagen sind als Neuwagen fürchterlich teuer und für die meisten Normalsterblichen unerreichbar. Über die Jahre werden solche Traumautos dann billiger, bis sie irgendwann preislich im Tal sind, am Tiefpunkt. Das ist dann der Moment, in dem man die Chance hat, im Leben auch mal ein richtiges Traumauto zu besitzen. Nach dem Tiefpunkt steigen die Preise dieser Autos wieder. Manchmal überraschend schnell. Dann ist die Chance vertan, denn ein paar Jahre später stellt man dann fest, dass man den damals doch hätte kaufen sollen und singt das Lied von den verpassten Chancen.

Ich glaube, dieser Aston Martin DB9 ist so ein Supersportwagen, der preislich am Tiefpunkt ist, aber die entscheidenden Voraussetzungen für eine vielversprechende Zukunft hat: Gebaut von einem Traumautohersteller mit ikonischem Namen, ein 300 km/h Supersportwagen mit entsprechend hoher Motorleistung, guter Zustand, eine klare Besitzer- und Werkstatthistorie und eine sehr gute Farbkombination, denn wer will schon rotes oder grünes Leder?

Unabhängig von einer möglichen Wertentwicklung, bietet dieser Aston Martin DB9 die Möglichkeit einen echten Traumwagen zu fahren und zu besitzen. Ein als unkaputtbar geltender V12 Zylinder Saugmotor mit vier obenliegenden Nockenwellen und 48 Ventilen. Ein Motor, der sich in verschiedenen Ausbaustufen seit 26 Jahren bewährt hat. Der ist kombiniert mit dem besten Getriebe, das ich bisher in einem Auto hatte. Es weiß auf wundersame Weise genau, was man vorhat, ob entspanntes cruisen oder Angriff. Die Touchtronic schaltet im Automatikmodus genau so, wie ich es von Hand gerne könnte – nur dass sie viel schneller ist und immer zum perfekten Zeitpunkt schaltet. Wenn man im manuellen Modus fährt, ertappt man sich dabei, dass man unnötig oft schaltet – vor allem runter. Das 260 Watt Linn Audio System ist ganz fein, konkurriert aber vergeblich mit der akustischen Urgewalt dieses Triebwerks, dessen Klang es selbst mit Richard Wagners Walkürenritt aufnehmen kann.

Äußerlich ist der Aston ein Manifest der Schönheit, eine Skulptur im goldenen Schnitt, unaufdringlich schön aus jeder Perspektive. Stellt man eine Lamborghini aus demselben Baujahr daneben, dann fällt der durch effekthaschende Schächte, Spoiler und extreme Keilform auf. Die Lamborghinis sind optisch alle viel zu laut. Der Aston hingegen betört durch Stil und Handwerkskunst, er ist das feinere Automobil. Vom Armaturenbrett bis hin zu den belederten Gurtpeitschen ist das Interieur in das edle Leder von Bridge of Weir gehüllt. Dazu gibt es Nußbaumholz und massive Aluminiumelemente, wie z.B. die raffiniert designten Lautsprecherabdeckungen.

Das überraschendste ist, dass der Aston die Performance drauf hat, die man von einem Lamborghini erwartet. Er durchschlägt nach kaum 5 Sekunden die 100 km/h und das ohne Turbo, Kompressor oder -Gott bewahre- Hybridereien. Die heilige Urgewalt des 6 Liter V12 Saugers mit der harten Währung seiner 457 PS ist einfach da.

Der hier angebotene DB9 wurde für den deutschen Markt gebaut und nach einer Zulassung auf den ausliefernden Vertragshändler an einen Professor der Universitätsklink Heidelberg ausgeliefert. Einige Jahre später wurde der Aston auf dessen Ehefrau umgeschrieben, von der ich ihn vor zwei Jahren kaufte. Jetzt wartet die nächste automobile Versuchung auf mich und deshalb gebe ich dieses großartige Coupé weiter.

€ 32.500,– (Privatverkauf, die Gewährleistung ist ausgeschlossen)